Leinenpflicht für Hunde: Was muss ich als Hundehalter beachten?

Hunde lieben es ohne Leine zu rennen, durch Pfützen zu springen, in Parks oder Wäldern in Gebüschen und im Unterholz zu schnüffeln. Aber bei all der Freude sollten wir Hundehalter immer daran denken, dass man seinen Vierbeiner nicht überall sorglos freilaufen lassen kann. In Deutschland regelt die Leinenpflicht, wo und wann ihr euren Hund zwingend an die Leinen nehmen müsst oder auch nicht.

Leinenpflicht Hunde


Die Themen im Überblick:

● Warum gibt es die Leinenpflicht für Hunde?
● Die Anleinpflicht ist nicht überall gleich
● Leinenzwang für Hunde je Bundesland
● Was muss ich bei der Leine beachten?
● Leinenpflicht in der Brut und Setzzeit
● Was passiert wenn ich mich nicht daran halte


Warum gibt es die Leinenpflicht in Deutschland?

Die Leinenpflicht für Hunde wurde in erster Linie zur Gefahrenabwehr eingeführt. Wichtig dabei ist, dass Personen und besonders Kinder vor aggressiven Hunden geschützt werden. Das kann man zum Beispiel daran erkennen, dass die Leine auf öffentlichen Plätzen mit viel Publikumsverkehr angelegt werden muss  – auf Spielplätzen sind Hunde sogar generell verboten.

Leinenpflicht HundeIrgendwann wurde die Leinenpflicht auch auf die Natur ausgeweitet. So herrscht oft Leinenzwang im Wald um die Wildtiere zu schützen und in Naturschutzgebieten dürfen Hunde teilweise gar nicht mitgeführt werden. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei auch der Leinenpflicht in der Brut und Setzzeit.

An öffentlichen Badestellen dürfen Hunde teilweise gar nicht mitgeführt werden – an Nord- und Ostsee gibt es dafür ausgewiesene Hundestrände.


Die Leinenpflicht ist nicht überall gleich

Innerhalb von Deutschland gibt es unterschiedliche Regelungen, zum Beispiel dürfen eure Hunde in diesen fünf Bundesländern im Wald frei laufen: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Sachsen. Aber Achtung: es ist wichtig, dass euer Vierbeiner abrufbar ist und er darf nicht wildern, denn sonst besteht die Gefahr, dass der Jäger auf euren Hund schießt. Wie es in den einzelnen Bundesländern genau geregelt ist, könnt hier lesen.

Vorab ein Tipp: Wenn ihr plant in einem anderen Bundesland unterwegs zu sein, informiert euch unbedingt vorher, wie es mit der Leinenpflicht geregelt ist, so könnt ihr empfindlichen Bußgeldern aus dem Wege zu gehen.


So ist die Leinenpflicht in den Bundesländern geregelt:

▷ Baden-Württemberg

  • Leinenpflicht: nein
  • Ausnahmen: Kinderspielplätze, Spiel- und Liegewiesen, Wassertretanlagen. Wichtig: manche Gemeinden haben eigene Verordnungen.
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf auf den Hund schießen, wenn dieser erkennbar dem Wild nachstellt.

▷ Bayern

  • Leinenpflicht: nein
  • Ausnahmen: Es gibt vielerorts Sonderregelungen. Z.B. in München: Anleinpflicht für Hunde ab 50 cm Schulterhöhe in Fußgängerzonen, in der Nähe von Spielplätzen, bei großen Menschen-Ansammlungen, im Westpark, in städtische Grünanlagen.
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf ohne Vorwarnung auf den Hund schießen.

▷ Berlin

  • Leinenpflicht: ja ▷ mehr Infos
  • Ausnahmen: nur auf ausgewiesenen Hundefreilaufflächen
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf auf den Hund schießen, wenn dieser erkennbar dem Wild nachstellt.

▷ Brandenburg

  • Leinenpflicht: ja ▷ mehr Infos
  • Ausnahmen: nur auf ausgewiesenen Hundefreilaufflächen
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf auf den Hund schießen, wenn dieser erkennbar dem Wild nachstellt.

▷ Bremen

  • Leinenpflicht: nein
  • Ausnahmen: Läufige Hündinnen, in öffentliche Verkehrsmitteln, Geschäften und Einkaufszentren. Bei Veranstaltungen mit Menschen-Ansammlungen. Außerdem in der Brut- und Setzzeit vom 15. März bis 15. Juli
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf ohne Vorwarnung auf den Hund schießen.

▷ Hamburg

  • Leinenpflicht: ja ▷ mehr Infos
  • Ausnahmen: nur auf ausgewiesenen Hundefreilaufflächen und wenn eine Prüfung zur Leinenbefreiung abgelegt wurde
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf ohne Vorwarnung auf den Hund schießen.

▷ Hessen

  • Leinenpflicht ja ▷ mehr Infos
  • Ausnahmen: kein Leinenzwang im Wald
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf auf den Hund schießen, jedoch muss vorher alles versucht werden, den Hund vom Nachstellen des Wildes abzuhalten.

▷ Mecklenburg-Vorpommern

  • Leinenpflicht: ja ▷ mehr Infos
  • Ausnahmen: im Prinzip nur im eigenen, eingefriedeten Garten
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf auf den Hund schießen, wenn der Hundehalter nicht mehr auf den Hund einwirken kann.

▷ Niedersachsen

  • Leinenpflicht: nein
  • Ausnahmen: nur in der Brut- und Setzzeit vom 1. April bis 15. Juli
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf auf den Hund schießen, wenn der Hundehalter nicht mehr auf den Hund einwirken kann.

▷ Nordrhein Westphalen

  • Leinenpflicht: ja ▷ mehr Infos
  • Ausnahmen: auf Waldwegen darf der Hund ohne Leine unterwegs sein
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf auf den Hund schießen, wenn der Hundehalter nicht mehr auf den Hund einwirken kann.

▷ Rheinland Pfalz

  • Leinenpflicht: nein
  • Ausnahmen: Naturschutzgebiete
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf auf den Hund schießen, wenn der Hundehalter nicht mehr auf den Hund einwirken kann.

▷ Saarland

  • Leinenpflicht: nein
  • Ausnahmen: in der Brut- und Setzzeit vom 1. März bis 30. Juni
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf auf den Hund schießen, wenn der Hundehalter nicht mehr auf den Hund einwirken kann.

▷ Sachsen

  • Leinenpflicht: nein
  • Ausnahmen: nicht bekannt
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf nicht auf den Hund schießen, wenn dieser sich nur kurz vom Halter entfernt hat und abgerufen werden kann.

▷ Sachsen-Anhalt

  • Leinenpflicht: nein
  • Ausnahmen: in der Brut- und Setzzeit vom 1. April bis 15. Juli
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf auf den Hund schießen, wenn der Hundehalter nicht mehr auf den Hund einwirken kann.

▷ Schleswig-Holstein

  • Leinenpflicht: ja ▷ mehr Infos
  • Ausnahmen: in der Brut- und Setzzeit vom 1. April bis 15. Juli
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf auf den Hund schießen, wenn der Hundehalter nicht mehr auf den Hund einwirken kann.

▷ Thüringen

  • Leinenpflicht: generell kein Leinenzwang durch den Gesetzgeber, aber Pflicht in Wäldern und größeren Städten (Erfurt, Jena, Gera) ▷ mehr Infos
  • Ausnahmen: nicht bekannt
  • Achtung im Jagdrevier: Der Jäger darf nicht auf den Hund schießen, wenn dieser sich nur kurz vom Halter entfernt hat und abgerufen werden kann.

Was muss ich bei der Leine beachten?

In manchen Bundesländern ist eine maximale Länge von 2 Metern vorgegeben (z.B. Brandenburg, Berlin, Hamburg). Wenn es diese Einschränkung nicht gibt, ist eine Flexi Leine eine Möglichkeit – zum Beispiel in der Brut- und Setzzeit, wenn auf jeden Fall Leinenpflicht besteht. Dann hat euer Hund ein klein wenig mehr Freiraum und ihr hab dennoch die „Kontrolle“. Die Leine gibt es in verschiedenen Längen.

Eine Schleppleine hingegen ist bei Leinenzwang für Hunde eher nicht geeignet. Denn ihr müsst bedenken, dass euer Vierbeiner dann oft nicht als angeleint gilt. Ihr müsst die Schleppleine im Prinzip immer in der Hand halten, was jedoch nicht Sinn und Zweck dieses Mittels ist.


Leinenpflicht in der Brut und Setzzeit

Leinenpflicht Brut und Setzzeit

Warum es auch wichtig ist sich an die Leinenpflicht zu halten, ist die Brut und Setzzeit, in der Wildtiere brüten und ihr Jungtiere zur Welt bringen. Diese Zeit ist generell vom 1. April bis zum 15. Juli (in Bremen beginnt die Zeit sogar schon am 15. März). Hier sind wir besonders gefordert unserer Aufsichtspflicht nachzukommen und unsere Hunde auf allen Grünflächen, Wiesen, in Wäldern und Gewässern außerorts an der Leine zu führen.


Was passiert, wenn ich mich nicht an die Leinenpflicht halte?

Wenn ihr euren Hund trotz Leinenpflicht von der Leine lasst, begeht ihr eine Ordnungswidrigkeit und es kann zu empfindlichen Geldstrafen kommen. Im schlimmsten Fall können das bis zu 50.000 Euro sein! Das hängt jedoch vom Einzelfall ab und auch ob durch das Ableinen ein größerer Schaden entstanden ist.

In der Regel sind es geringere Bußgelder, aber auch in einem Jagdrevier wie zum Beispiel in Baden-Württemberg können bis zu 5.000 Euro fällig werden. Achtung: An öffentlichen Plätzen werden oft stichprobenartige Kontrollen des Ordnungsamtes durchgeführt.


Tipp: Wenn der Freilauf zu kurz kommt und ihr Ideen braucht um euren Hund zusätzlich auszulasten, schaut hier vorbei – dort haben wir ein paar Anregungen für euch.


Fazit zum Thema Leinenpflicht Hund

Vorab informieren:

Wenn ihr in fremden Gefilden unterwegs seid oder einen Aufenthalt in einem anderen Bundesland plant, informiert euch am Besten vorab über die jeweiligen Gegebenheiten.

Hinweis-Schilder vor Ort beachten:

Vor Ort könnt ihr euch auch an den Schildern in Parks und in Wäldern orientieren wie es mit dem Leinenzwang für Hunde geregelt ist. Dort ist immer ein Hinweis darauf, ob ihr euren Vierbeiner freilaufen lassen könnt oder nicht.

Besonderes Augenmerk in der Brut- und Setzzeit:

Achtet besonders in der Brut und Setzzeit darauf, dass die Wildtiere beim Brüten nicht gestört und die Jungtiere geschützt werden.

 

 

Was ist der beste Zeckenschutz für meinen Hund

Kaum hat der Frühling begonnen, werden die Zecken wieder aktiv und warten geduldig auf ihre nächste Mahlzeit. Unsere Hunde haben in der Natur leider keine Chance dem zu entgehen und es liegt an uns den besten Zeckenschutz für unsere Hunde zu finden und sie so bestmöglich zu schützen.

Zecken sind wirklich lästig und dann treten sie auch noch in Massen auf. Und wenn es schlecht läuft, können sie Krankheiten übertragen, die nicht zu unterschätzen sind. Eines vorweg: Es gibt kein Zeckenmittel, welches deinen Vierbeiner zu hundert Prozent vor Zecken schützen kann. Aber: es ist möglich, dass wir das Übel so gering wie möglich halten.

Aber wie hoch ist eigentlich das Zeckenrisiko in unseren Gefilden?

Zeckenschutz Hund

Im urbanen Stadtleben ist das Risiko eines Zeckenbisses sicher geringer als auf dem Land. Aber auch hier lauern die Blutsauger in Hecken, Sträuchern und hohem Gras und warten nur darauf sich auf ihr nächstes Opfer fallen zu lassen. Auf dem Land hingegen ist die Gefahr etwas größer. Gerade in Wäldern, auf Feldern und Wiesen treten Zecken mehrfach auf. Und nicht zu unterschätzen ist sogar der heimische Garten!

Wer seinen Garten betritt, befindet sich im Zeckengebiet: Zu dieser Erkenntnis kommt eine Studie der Universität Hohenheim aus dem Großraum Stuttgart.*


Wann muss ich meinen Vierbeiner schützen?

Die Hochsaison ist gewöhnlich in der Zeit von April bis Ende Oktober. Bei milden Wintern kann es auch schon im März losgehen und bis in den November anhalten, denn die Zecken werden bereits ab 6° Celsius aktiv.

Damit du deinen Vierbeiner effektiv gegen mögliche Krankheitserreger schützt, solltest du auf eine sinnvolle Vorsorge bauen.


Wie sieht die richtige Zeckenschutz für Hunde aus?

Neben einer Borreliose-Impfung gibt es zahlreiche Produkte die versprechen zu wirken und als Hundebesitzer verliert man beim Kauf der Zeckenmittel schnell mal den Überblick. Das Gespräch mit anderen Hundebesitzern macht einen oft auch nicht schlauer. Fragt man 3 bekommt man 4 verschiedene Antworten. Ihr kennt das bestimmt ?

Denn auch die Anfälligkeit für Zecken ist bei Hunden ganz individuell und nicht jedes Mittel wirkt bei jedem Hund gleich gut. Was schon mal bedeutet: probieren, probieren, probieren.

Es gibt diese 4 Möglichkeiten für einen guten Zeckenschutz für deinen Hund:

● Impfung
● Chemische Zeckenmittel
● Natürliche Zeckenmittel
● Absuchen


● Borreliose-Impfung

Die Borreliose-Impfung schützt deinen Hund vor den drei relevanten Borrelien-Stämmen. Die Nebenwirkungen einer Impfung – vor denen Hundebesitzer meist Sorge haben – sind oft niedriger als bei anderen Pflichtimpfungen. Denn auch der Borreliose-Impfstoff wird auf seine Verträglichkeit getestet und vom Paul-Ehrlich-Institut überwacht. Und dort hat man aufgrund der Ergebnisse festgestellt, dass die Impfung gut vertragen wird.

Es gibt Gründe über eine Impfung nachzudenken und so vorzusorgen. Denn eine mögliche Krankheit durch einen Zeckenbiss kommt meistens schleichend und wird anhand der unspezifischen Symptome oft spät erkannt. Ein weiterer Grund ist, dass es bei einer Erkrankung auf eine langwierige Antibiotika-Behandlung hinausläuft.

Wenn ihr mehr zur Borreliose-Impfung wissen möchtet, lasst euch am besten vom Tierarzt eures Vertrauens beraten.


● Chemischer Zeckenschutz für deinen Hund

▷ Spot-on-Präparate

  • Wirkung: Spot-on Mittel sind so konzipiert, dass die enthaltenen Substanzen die Zecken am Stechen hindern oder sie werden spätestens beim Blutsaugen abgetötet und können so keine Erreger übertragen.
  • Anwendung: Das Präparat wird auf die Haut aufgetragen: am Besten im Nacken zwischen den Schulterblättern, denn dort kann dein Hund es nicht abschlecken.Nach dem Auftrag wird die Flüssigkeit über die Haut verbreitet. Bitte beachte, dass dein Hund nach dem Auftragen für ca. eine Woche nicht ins Wasser darf, da sich der Wirkstoff sonst wieder abspült.
  • Produkte:
    • Frontline: Es bietet Schutz für ca. 4 Wochen und wirkt außerdem auch bei Flöhen und Läusen. Die richtige Dosis könnt ihr nach Gewicht eures Hundes auswählen: 2-10 kg, 10-20 kg und 20-40 kg.
    • Advantix. Diese Mittel wirkt ebenfalls für 4 Wochen und außerdem auch gegen Flohlarven, Flöhe, sowie Mücken, Sandfliegen und Stallfliegen.

▷ Halsbänder

  • Wirkung: Die Halsbänder geben den Anti-Zecken-Wirkstoff über mehrere Monate an das Hundefell ab. Die Wirkweise ist vergleichbar mit einem Spot-on.
  • Anwendung: Das Halsband wird einmal angelegt und soll über den Zeitraum von 6 oder 8 Monaten (je nach Produkt) Tag und Nacht getragen werden. Bei der Entscheidung müsst ihr euch deshalb darüber bewusst sein, dass euer Hund neben seinem herkömmlichen Halsband oder Geschirr ein zusätzliches Halsband tragen wird.
  • Produkte:
    • Seresto – die Wirkungsdauer soll bis zu 8 Monate halten und es schützt nicht nur gegen Zecken, sondern auch gegen Flöhe und Läuse. Das Halsband gibt es einmal für Hunde bis 8 kg oder ab 9 kg.
    • Protectorband Scalibor – verspricht bis zu 6 Monate Schutz. Es soll außerdem die Gemeine Stechmücke und die Sandmücke vertreiben. Deshalb auch gut für den Urlaub in den südlichen Ländern. Das Halsband gibt es in 2 Längen: 48 cm für kleine Hunde und 65 cm für große Hunde. Übrigens: Die Länge des Halsbandes könnt ihr problemlos kürzen!

➩ Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit chemischen Zeckenschutzmitteln gemacht? Wir freuen uns auf euer Feedback an feedback@dogsplaces.de


● Natürlicher Zeckenschutz für deinen Hund

 Schwarzkümmelöl:

  • Wirkung und Anwendung: Schwarzkümmelöl ist reich an ätherischen Ölen und enthält zu einem großen Teil Thymoquinon. Dieser Wirkstoff soll die Zecken von deinem Vierbeiner fern halten. Dazu gebt ihr einfach ein Paar Tropfen des Öls (hier ist weniger mehr) ins Futter oder ins Trinkwasser und bei regelmäßiger Anwendung soll es weniger Zeckenbisse geben.

 Kokosöl:

  • Wirkung und Anwendung: Kokosöl enthält Laurinsäure und das mögen Zecken überhaupt nicht. Es wird an den gefährdeten Stellen (Kopf, Beine, Achseln usw.) auf der Haut verteilt. Damit es jedoch gut wirken kann, ist es notwendig eine relativ dicke Schicht aufzutragen. Da Kokosöl extrem fettig ist, kann sich jeder Hundebesitzer gut vorstellen, wie das Fell seines Vierbeiners anschließend aussieht. Man mag ihn dann gar nicht mehr streicheln. Bitte denkt beim Ausprobieren daran, dass die Haut durch den Fettfilm nicht so richtig gut atmen kann.

▷ Bernsteinkette:

  • Wirkung und Anwendung: Die Bernsteinkette soll sich durch Reibung elektrisch aufladen und das elektrische Feld dehnt sich dann auf dem Fell aus. Dem Hund macht das überhaupt nichts – der Zecke soll es einen kleinen Schlag versetzen, durch den sie dann abfällt. Die Kette wird zusätzlich zum Halsband oder Geschirr angelegt.

EM-Keramik Halsband:

  • Wirkung und Anwendung: EM steht für „Effektive Migroorganismen“ – es gibt ca. 80 nützliche davon, z.B. Milchsäurebakterien, Hefen, Photosynthese-Bakterien, Ferment-aktive Pilzarten. Die Migroorganismen sind im Keramik am Halsband enthalten und erzeugen ein Millieu, welches die Zecken nicht mögen. Mit dem Ergebnis, dass es weniger Zeckenbisse gibt. Das EM-Halsband wird Tag und Nacht und zusätzlich zum normalen Halsband oder Geschirr getragen.

Nachtrag (18.05.2020):

Zwischenzeitlich haben wir von mehreren Hundebesitzern den Tipp mit dem Zistrosenkraut bekommen. Das haben wir natürlich gleich ausprobiert und wir können bis jetzt sagen (nach ca. 4 Wochen), dass der Zeckenbefall bei Frieda deutlich nachgelassen hat. In der letzten Woche hatte sie sogar gar keine Zecke. Und damit ihr auch davon profitieren könnt, hier die Infos dazu:

Zistrose (Cistus Incanus):

  • Wirkung und Anwendung: Zistrose oder auch Cistus Incanus genannt, bewirkt beim Hund, dass es die Zecken zwar auf das Fell schaffen, aber nicht bis zur Haut durchdringen können. Wir haben das Zistrosenkraut ausprobiert und unter das Nassfutter gemischt. Uns wurde für Frieda (sie wiegt 24 kg) eine Dosierung von 2-3 Gramm empfohlen. Wenn ihr wegen der Dosierung unsicher seid, könnt ihr auch bei eurem Tierarzt nachfragen. Übrigens: ein positiver Nebeneffekt bei regelmäßiger Anwendung ist, dass das Fell eures Hundes einen gesunden Glanz bekommt.

➩ Mit den natürlichen Mitteln könnt ihr beim Zeckenschutz für euren Hund nichts falsch machen. Ein Versuch ist es wert! Was habt ihr bereits ausprobiert? Wir freuen uns auf eure Erfahrungen – schreibt uns an feedback@dogsplaces.de


● Absuchen ist ein wichtiger Bestandteil beim Zeckenschutz für deinen HundZeckenschutz Hund

Unabhängig davon ob euer Hund geimpft oder anderweitig „geschützt“ ist, solltet ihr eure Vierbeiner nach jedem Spaziergang absuchen. Borrelien werden ungefähr 12 bis 20 Stunden nach dem Zeckenbiss auf den Hund übertragen. Deshalb: je früher ihr eine Zecke entdeckt, desto schneller könnt ihr sie entfernen und so das Risiko minimieren. Die Blutsauger findet ihr meistens an dünnhäutigen Stellen: Kopf, Brust, Nacken, Beine, Schulter, Achseln und sogar in den Ohren.

Das richtige Entfernen der Zecke ist eigentlich keine große Sache. Zumal es gute Hilfsmittel gibt, die das Entfernen erleichtern. Wichtig dabei ist, es nah an der Haut anzusetzen, Quetschungen der Zecke möglichst zu vermeiden und die Zecke langsam und kontrolliert herauszuziehen. Nimmt euch gegebenenfalls eine zweite Person dazu, wenn der Hund nicht so gerne still hält oder die Zecke an einer Stelle sitzt an die man alleine nicht so gut dran kommt.

Hier zeigen wir euch eine Auswahl der gängigsten Hilfsmittel:

  • Zeckenzange: Die Zeckenzange wird hautnah unter der Zecke angesetzt und und du drehst die geschlossene Zange immer wieder um die eigene Achse, bis die Zecke loslässt.
  • Zeckenkarte: Die Karte wird mit der Aussparung hautnah und direkt unter die Zecke geschoben. Anschließend hebst du sie langsam und gleichmäßig an.
  • Zeckenhaken: Der Haken funktioniert ähnlich wie bei der Karte: Du schiebst den V-förmigen Ausschnitt hautnah unter die Zecke und hebelst sie raus. Gegebenenfalls drehst du das Hilfsmittel mehrfach um die eigene Achse, bis die Zecke loslässt.
  • Zeckenschlinge: Die Schlinge ist in einem Kugelschreiber-ähnlichen Teil versteckt. Beim Drücken des Druckknopfes kommt es zum Vorschein und du kannst die Schlinge hautnah um die Zecke legen. Anschließend lässt du den Druckknopf los, drehst das Hilfsmittel ggf. um die eigene Achse und ziehst gleichmäßig daran.

Wenn ihr nach dem Entfernen noch etwas an der Einstichstelle entdeckt, handelt es sich meist um Reste des Mundwerkzeuges. Hier braucht ihr euch aber keine Sorgen zu machen – das wird innerhalb weniger Tage von der Haut abgestoßen.

Schaut euch gerne das Video zum richtigen Entfernen von Zecken an. Dort werden auch Tipps zum richtigen Entsorgen gegeben.

Wir haben bereits viele Hilfsmittel ausprobiert und für uns hat die Zeckenschlinge am besten funktioniert. Aber auch hier muss das jeder für sich selbst herausfinden. Alles in allem braucht man nur ein bisschen Übung – egal mit welcher Zange oder Schlinge.

Fazit zum besten Zeckenschutz für deinen Hund

Bevor ihr euch für ein Produkt entscheidet, solltet ihr euch folgende Fragen stellen: Ist euer Vierbeiner anfällig für Zecken und stromert gerne durch Gebüsche und über Wiesen? Gibt es in eurem Auslaufgebiet viele Zecken? Seid ihr viel im Wald unterwegs? Dann ist der Einsatz eines wirksamen Zeckenmittels sinnvoll.

Die chemischen Mittel sind in der Wirkung besser als die natürlichen. Dennoch kann auch der Einsatz von soften Mitteln für deinen Hund ausreichend sein. An der Stelle sei nochmal gesagt, dass ihr unter Umständen verschiedene Möglichkeiten ausprobieren müsst, da nicht alles gleich gut bei jedem Hund wirkt.

Was jedoch immer zum besten Zeckenschutz und der Vermeidung von Krankheiten gehört: Das tägliche Absuchen nach euren ausgiebigen Spaziergängen in der Natur.

 

❗️Aufgrund der aktuellen Lage haben wir euch hier alle Infos zu Spaziergängen mit Hund während der Ausgangsbeschränkungen und Quarantäne zusammengestellt.❗️

 

* Quelle: Uni Hohenheim, Pressemitteilung vom 24. März 2015