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Hund richtig bürsten – alle wichtigen Infos und viele Tipps

Die Fellpflege bei unseren Hunden ist enorm wichtig, damit sie sich wohl fühlen und gesund bleiben. Der schöne Nebeneffekt ist natürlich, dass euer Vierbeiner mit einem gepflegten Fell sehr gut aussieht. In diesem Artikel wollen wir näher auf das Thema „Hund bürsten“ eingehen, denn dadurch wird unter Anderem das Wachstum für neues Fell angeregt. Ein weiterer guter Nebeneffekt im Sommer: bei hohen Temperaturen bringt es etwas Erleichterung, weil die Haut gut durchlüftet wird.

Ob dein Hund täglich oder nur einmal in der Woche gebürstet werden muss, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Es gibt einige Hunde die benötigen mehr Pflege als andere. Zum Beispiel hat ein Hund mit kurzem Fell weniger Probleme als die langhaarigen Vierbeiner – dort entstehen unter Umständen mehr Knoten. Dennoch kann sich natürlich auch ein Hund mit kurzem Fell viel haaren und benötigt deshalb auch die entsprechende Pflege.

Wir bürsten unsere Frieda (ein Labrador) im Fellwechsel mehr, als in der restlichen Zeit. Oft entscheiden wir aber auch individuell: zum Beispiel wenn ich feststelle, dass sie sich mehr kratzt als sonst, dann hilft es ihr ungemein, wenn ich sie bürste. Und gerade im Sommer ist es wichtig, das Fell zu pflegen, damit es von der losen Unterwolle befreit und schön durchlüftet wird. Nur so kann der natürliche Mechanismus bei deinem Hund gut funktionieren.

Viele wichtige Tipps für die heißen Tage im Jahr findet ihr in unserem Artikel Hund im Sommer.


Vorteile Hund bürsten auf einen Blick:

  • Entfernung der losen Unterwolle
  • Vermeidung von Verfilzung
  • intakt halten des natürlichen Mechanismus (Belüftung der Haut)
  • ungebetene Gäste werden gut erkannt, zum Beispiel Zecken
  • Schmutzreste werden entfernt
  • Erkennung von krankhaften Veränderungen an der Haut
  • ist wie eine Massage, die durchblutungsfördernd ist und die Abwehrkräfte stärkt
  • Stärkung der Bindung zwischen Mensch und Hund

Hund bürsten

Mangelnde Fellpflege kann folgendes verursachen:

  • Das Fell wird schuppig, es juckt, es kann sich verknoten und verfilzen. Die Haut wird dann nicht mehr gut durchlüftet. Was dazu führt, dass Hautschäden, Infektionen oder sogar Parasitenbefall die Folge sein können.
  • Durch die fehlende Belüftung können sich auch bakterielle Hautentzündungen oder Ekzeme bilden.
  • Bei Wärme und Feuchtigkeit – besonders im Sommer – kommen Pilzinfektionen dazu.
  • Flöhe, Milben und Zecken fühlen sich auf verfilztem Fell am wohlsten und können ungestört Krankheiten verbreiten ➭ mehr zum Thema Zeckenschutz findet ihr hier.

Diese Folgen wollen wir unseren Lieblingen nicht zumuten. Deshalb lohnt es sich, wenn ihr euch die Zeit nimmt und das Fell eures Hundes entsprechend pflegt.


Grundlage für ein schönes Fell: das Futter

Neben der regelmäßigen Pflege durch Bürsten und Kämmen des Hundes trägt natürlich auch das Futter einen großen Beitrag für ein schönes und glänzendes Fell bei. Dabei ist es zum Beispiel sehr wichtig auf einen hohen Fleischanteil zu achten. Idealerweise sollten auch keine unnötigen Zusatzstoffe enthalten sein. Wir haben dahingehend bei Frieda schon einiges ausprobiert und haben die Erfahrung gemacht, dass Nassfutter am besten für sie ist. Ihr Fell glänzt schön und lässt sie gesund aussehen. Nebenbei ist sie verrückt danach und leckt ihren Napf mehrfach sauber, obwohl gar nichts mehr drin ist.

Ausführliche Infos zum Thema Nassfutter, findest du in unserem Artikel: Nassfutter – das sind die Vorteile.

Noch ein Tipp von unserem coolen Bürohund Kimi: Er bekommt regelmäßig Lachsöl mit ins Futter und hat dadurch ein noch schöneres und gepflegteres Fell bekommen.


Hund bürsten – mag es dein Hund oder eher nicht?

Viele Hunde genießen das Kämmen und Bürsten sehr. Das können wir von unserer Frieda nicht von Anfang an behaupten. Es war jedes Mal ein Kampf, dass sie still hält und nicht ständig in die Hundebürste oder den Handschuh beißen will. Ein auf den Rücken schmeißen hat die ganze Sache auch nicht leichter gemacht. Der ein oder andere weiß vielleicht von was ich rede. Und unsere Nervosität wurde dadurch auch nicht besser – was sich wiederum auf den Hund ausgewirkt hat. Ein unendlicher Kreislauf… 😉

Hund bürsten

Es gibt verschiedene Ursachen dafür, wenn dein Hund es nicht mag gebürstet zu werden:

  • falsche Hundebürste: Eine „falsche“ Bürste kann zum Ziepen oder sogar Reißen führen. Ihr könnt euch sicher selbst gut vorstellen, dass sich das nicht gut für den Hund anfühlt. Auch kann die Bürste unangenehm auf der Haut scheuern – gerade wenn die Verarbeitung der Hundebürste nicht sauber ist. Du kannst das zum Beispiel bei dir selbst testen: Gehe mit der Hundebürste und dem gleichen Druck wie du es bei deinem Hund machst, auf deinem Arm entlang. Wenn es extrem kratzt und unangenehm ist, dann kann es sein, dass die Bürste nicht die richtige Wahl ist.
  • Zeitmangel: Einige kennen es vielleicht – manchmal muss es schnell gehen und dann ist man vielleicht etwas gröber als sonst und gestresst. Das kann bei deinem Hund zu Unbehagen führen und die gestresste Stimmung überträgt sich auf ihn, was die ganze Sache nicht vereinfacht.
  • Ruhe halten: Manche Hunde haben vielleicht noch nicht gelernt auch mal ruhig zu bleiben und zu entspannen. Einige verbinden das Bürsten mit Spiel und Spaß. Deshalb ist es von großem Vorteil, wenn ihr mit eurem Hund das Entspannen übt.
  • schlechte Verknüpfung: Unsere Hunde sind Meister im Verknüpfen von Situationen. Vielleicht gab es mal eine schlechte Situation für ihn, die du selbst gar nicht so empfunden hast.

Unsere Erfahrung: Eventuell ist es bei uns auch so gelaufen, dass es eine Situation gab, die Frieda mit einer schlechten Erinnerung verknüpft hat, die wir selbst gar nicht so wahrgenommen haben. Das ist im Nachhinein natürlich schlecht nachzuvollziehen und wir konnten uns lange nicht erklären, warum sie jedes Mal so ein Theater macht. Deshalb haben wir irgendwann angefangen „von vorne“ zu beginnen und das Bürsten mit ihr geübt.

Hund bürsten üben – unsere 8 Tipps:

  • Schaffe eine ruhige und entspannte Atmosphäre, nimm dir Zeit und lege ein paar Leckerlis bereit.
  • Taste dich Stück für Stück ran und streichle den Hund erstmal mit der Hand.
  • Dann kannst du die gleiche Stelle mit der Hundebürste kämmen.
  • Lass deinen Hund vielleicht vorher auch an dem komischen Gerät schnüffeln.
  • Wenn es gut gelaufen ist und dein Hund nicht in die Hundebürste beißen wollte, dann belohne ihn. Entweder mit Worten oder mit Leckerlis.
  • Beende den Prozeß immer positiv.
  • Mute deinem Hund nicht gleich zuviel zu. Übe lieber täglich und in kleinen Schritten.
  • Taste dich so Stück für Stück ran, bis du deinen Hund irgendwann komplett bürsten kannst.

Bei uns hat es so funktioniert. Es hat allerdings auch seine Zeit und viel Geduld gebraucht. Diesen Prozess könnt ihr sowohl bei Welpen, als auch bei erwachsenen Hunden praktizieren. Es ist auch hilfreich, wenn ihr das Üben nach einem Spaziergang beginnt, dann fällt es dem Hund leichter ruhig zu bleiben. Achtet aber bei Welpen darauf, dass sie nicht zu müde sind, denn dann werden sie schnell überfordert und sind nicht mehr aufnahmefähig.


Welches Fell hat mein Hund: einschichtig oder mehrschichtig?

Welches Fell hat mein Hund

Um das Fell eures Hundes richtig zu pflegen, ist es wichtig zu wissen wie es aufgebaut ist. Egal ob eurer Hund ein Kurzhaar- oder Langhaarfell hat, beide Varianten können einschichtig oder mehrschichtig sein.

  • das einschichtige Hundefell besteht ausschließlich aus Deckhaar
  • das zweischichtige Fell besteht hingegen aus Deckhaar und Unterfell (Unterwolle)

Bei beiden Varianten stirbt das Deckhaar und das Unterfell im Haarwechsel nach und nach ab. Deshalb ist es wichtig, die losen Haare, die nicht von selbst abfallen mit einer Hundebürste oder einem Kamm zu entfernen. Gerade während des Fellwechsels sollte die Hundebürste täglich genutzt werden.

Was ihr auf keinen Fall machen solltet ist das Fell zu scheren. Denn dann schneidet ihr auch gesunde und bereits nachgewachsene Deckhaare ab. Dadurch wird das Fell brüchig, stumpf und empfindlich! Es kann zum Beispiel bei Hunden mit einschichtigem Fell im Sommer zu Sonnenbrand kommen und im Winter sind sie schnell unterkühlt. Pudel werden ja sehr gerne geschoren. Aber Experten warnen davor, da das einschichtige Fell die empfindliche Hundehaut schützt. Deshalb: wenn ihr euren Hund bürstet, könnt ihr das Fell filzfrei und gesund halten und nichts falsch machen.

Beim mehrschichtigen Hundefell ist der Pflegeaufwand saisonal aufwändiger. Aber durch den Aufbau von Deckhaar und Unterwolle ist es sehr dicht und stark und durch seine natürliche Verfilzung haaren diese Hunde in der übrigen Zeit weniger.

Anders ist es bei Hunden mit einschichtigem Fell – hier bedarf es eines höheren Pflegeaufwandes. Das Deckhaar kann zwar nicht verfilzen, aber es ist oft sehr fein und fällt häufiger aus. Hundehalter unter euch, die einen Hund mit einschichtigem Fell haben, wissen sicher was ich meine. Außerdem ist die Haut darunter sehr empfindlich bei Sonne und Kälte.

Hier ein paar Beispiele der ein- und zweischichtigen Hunderassen:

▷ Hunde mit einschichtigem Fell:

  • Kurzhaar: Ridgeback, Französische Bulldogge, Boxer, Dobermann
  • Langhaar glatt: Yorkshire Terrier, Malteser
  • Langhaar gelockt: Pudel, Bichon Frisé

▷ Hunde mit zweischichtigem Fell:

  • Kurzhaar: Labrador, Mops
  • Halblanghaar: Australien Shepherd, Golden Retriever
  • Langhaar: Briard, Bobtail, Tibet Terrier

Hund bürsten


Fellpflege für kurzhaarige Hunderassen:

einschichtiges Fell:

Bei Hunden mit einschichtigem Kurzhaar ist der Pflegeaufwand nicht unbedingt weniger (wie oft vermutet wird), denn sie haaren ständig. Bei diesen Hunden kann das Fell zwar nicht verfilzen, aber dennoch ist das regelmäßige Bürsten wichtig, um zum Beispiel auch die Durchblutung zu fördern. Diese Hunde solltet ihr einmal in der Woche bürsten.

zweischichtiges Fell:

Wenn ihr einen Hund mit zweischichtigem Kurzhaar habt, dann haart euer Hund ebenfalls ständig – genau wie die Hunde mit einschichtigem Fell. Zusätzlich kommt der saisonale Fellwechsel im Frühjahr und Herbst dazu, wenn die Unterwolle wechselt. Die Fellpflege sollte ebenfalls wöchentlich durchgeführt werden – außer in der Zeit des Fellwechsels: dann solltet ihr den Intervall verkürzen und zusätzlich mit einer Unterwolle Bürste arbeiten.


Fellpflege für langhaarige Hunderassen:

einschichtiges Fell:

Je nach Felldichte und -struktur ist eine intensive und individuelle Fellpflege nötig. Ein Belgischer Schäferhund hat pflegeleichtes und einschichtiges Langhaar. Hier ist es ausreichend, wenn er mehrmals in der Woche gebürstet wird.

mehrschichtiges Fell:

Wenn ihr jedoch einen Hund mit mehrschichtigem Langhaarfell habt, wie zum Beispiel einem Neufundländer, dann müsst ihr mehr Zeit in die Fellpflege stecken. Diese Hunde müssen täglich gebürstet oder gekämmt werden. Insbesondere an den Stellen wie Kopf, unter den Achseln, rund um die Genitalien und an den Pfoten. Denn gerade dort verfilzt das Fell sehr schnell und am Ende könnt ihr es gar nicht mehr pflegen.


Welche Pflegeutensilien nehme ich für meinen Hund?

Grundsätzlich solltet ihr mit einem Fellkamm und einer Hundebürste ausgestattet sein – egal ob Kurz- oder Langhaar. Achtet am besten darauf, dass ihr keine Bürsten mit Kunststoffborsten kauft. Die laden sich gerne elektrostatisch auf. Am besten eignen sich Produkte mit Naturborsten.

Hundebürste und Hundekamm

Des Weiteren ist eine Fellschere sinnvoll, um zum Beispiel die Haare rund um die Genitalien zu kürzen. Dafür sind spezielle Scheren die abgerundet sind geeignet. Wenn euer Hund mehrschichtiges Fell mit Unterwolle hat, sind spezielle Unterwollbürsten zu empfehlen.

Wir können diese Produkte* empfehlen:

  • Hundekamm: Ein Hundepflege-Kamm ist gut für langhaarige Hunde geeignet und ideal mit langen und abgerundeten Zähnen. Es gibt 2 verschiedene Kammdichten und das Material ist aus Edelstahl.
  • Fellschere: Eine Fellschere hat abgerundete Enden um Verletzungen zu vermeiden. Sie ist sehr gut geeignet um das Fell zum Beispiel am Kopf und im hinteren Bereich deines Hundes zu pflegen. Sie sollte eine Mikroverzahnung haben, damit verhindert wird, dass die Haare beim Schneiden wegrutschen.
  • Unterwollbürste: Eine Hundebürste für alle Felltypen um die Unterwolle zu entfernen und so Verfilzungen entgegen zu wirken. Für kurzes und langes Fell.
 * mit Klick auf den Link kommt ihr direkt zum Produkt

▷ Eine Übersicht über alle Arten von Hundebürsten findet ihr in unserem Artikel die richtige Hundebürste.


Die wichtigsten Infos und Tipps auf einen Blick:

  • durch eine regelmäßige Fellpflege könnt ihr Hautproblemen und Verfilzungen vorbeugen
  • während des Fellwechsels solltet ihr euren Hund täglich bürsten
  • das Wachstum für neues Fell wird angeregt und die Durchblutung wird gefördert
  • wenn ihr unsicher seid, könnt ihr euch bei einem Hundefriseur oder dem Züchter Tipps für das passende Pflegeutensil für euren Hund nehmen
  • achtet darauf die richtige Hundebürste zu nutzen – das ist das A und O
  • am besten lasst ihr euch beim Kauf beraten und probiert Hundekämme und Hundebürsten aus
  • gewöhnt euren Hund möglichst früh an das Bürsten und die Fellpflege

Welche Hundebürste oder Pflegewerkzeuge nutzt ihr für eure Vierbeiner? Schreibt gerne einen Kommentar und diesen Artikel oder eure Erfahrungen an feedback@dogsplaces.de. Wir sind gespannt!

 

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