Artikelbild
Hundegesundheit keine Kommentare

Wasservergiftung beim Hund: erkennen & richtig handeln

Wasser ist im Sommer für viele Hunde das Größte: das kühle Nass hilft beim Abkühlen und sie lieben es reinzuspringen. Frieda ist verrückt nach ihrem Leuchtturm und springt nur zu gerne in die Fluten. Bei der ganzen Spielfreude kann euer Hund jedoch auch jede Menge Wasser schlucken und das kann schnell zur Gefahr werden. Denn wenn wir das Spiel ohne Ende weiterführen, droht eine Wasservergiftung beim Hund. Wie ihr eine Wasservergiftung erkennen und was ihr tun könnt, erfahrt ihr hier.

Was ist eine Wasservergiftung?

Wasserspielzeug HundAls ich das Wort „Wasservergiftung“ zum ersten Mal gehört habe, war ich sehr verwundert und konnte mir darunter gar nichts vorstellen. Eigentlich ist Wasser doch gesund – gerade im Sommer auch so wichtig. Als grober Richtwert heisst es, dass Hunde täglich ungefähr 100 Milliliter pro Kilo zu sich nehmen sollen. Wenn euer Hund darüber hinaus jedoch deutlich mehr Wasser zu sich nimmt, zum Beispiel durch das Spielen mit einem Rasensprenger oder das Apportieren eines Spielzeuges aus dem Wasser, kann es zu einer Wasservergiftung kommen. Denn jedes Mal beim Schnappen nach dem Ball oder nach dem Wasserstrahl, nimmt der Hund zusätzlich Wasser mit auf.  So kann es in kurzer Zeit zu einer viel zu hohen Wasseraufnahme im Körper deines Hundes kommen.

Folgendes passiert dabei: Normalerweise sind Wasser und Elektrolyte (Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium) im Körper eures Hundes im Einklang. Wenn jedoch in kurzer Zeit zu viel Wasser geschluckt wird, gerät der Elektrolythaushalt eures Hundes aus dem Gleichgewicht: Der Natriumgehalt sinkt und die Zellen beginnen Wasser einzulagern (sie schwellen sogar an). Das hat zur Folge, dass die Nieren die Urinproduktion verringern, damit keine Elektrolyte mehr ausgeschieden werden.

Somit kann euer Hund das überschüssige Wasser nicht mehr von selbst ausscheiden. Gleichzeitig steigt das Durstgefühl eures Hundes an. Ein gefährlicher Kreislauf und wenn nicht umgehend gehandelt wird, droht euer Hund zu sterben. Besonders gefährdet sind kleine Hunde und Welpen, da ihr Körper schneller mit dem Flüssigkeitsüberschuss überfordert sind. Aber auch größere, sportliche Hunde können eine Wasservergiftung erleiden.

Auf welche Symptome muss ich achten?

Wenn ihr einen Tag am Meer oder See verbringt und euer Hund viel im Wasser war, können erste Anzeichen einer Wasservergiftung bei eurem Hund recht plötzlich auftreten. Bei folgenden Symptomen solltet ihr schnell handeln:

  • euer Hund hat einen aufgeblähten Bauch
  • sein Gang wird unsicher
  • er ist nervös und wird aphatisch
  • er muss sich erbrechen

Bereits jetzt solltet ihr schnell reagieren und nicht lange abwarten. Auch wenn ihr unsicher seid, fahrt am besten gleich zum Tierarzt. Nur er kann eurem Hund bei einer Wasservergiftung helfen.

Je länger ihr wartet umso schlimmer werden die Symptome:

  • euer Hund speichelt sehr stark
  • er hat erweiterte Pupillen
  • seine Schleimhäute sind schwach durchblutet
  • er bekommt Krampfanfälle
  • er wird bewusstlos

Erste Hilfe bei einer Wasservergiftung beim Hund

Wie oben schon erwähnt, kann euer Hund im Falle einer Wasservergiftung das überschüssige Wasser nicht mehr selbst loswerden. Sobald ihr die ersten Symptome feststellt, fahrt ihr am besten gleich zum Tierarzt. Denn die Zeit ist entscheidend – bereits innerhalb von zwei bis acht Stunden kann der Hund versterben. Als Erste-Hilfe-Maßnahme könnt ihr eurem Hund Salzgebäck geben. Das ist natürlich im Normalfall keine gute Nahrung für euren Hund, aber das ist ein Notfall und eine wichtige Erste Hilfe-Maßnahme für deinen Hund.

Welche Therapie hilft meinem Hund bei einer Wasservergiftung?

Wasservergiftung beim Hund

Wenn ihr beim Tierarzt seid, ist es wichtig den genauen Tagesablauf zu schildern, zum Beispiel auch wie lange der Hund im Wasser war. Um den Elektrolyt-Haushalt festzustellen, wird der Tierarzt eine Blutuntersuchung durchführen. Dabei sieht er sehr genau wie stark die Elektrolyte im Ungleichgewicht sind und kann die entsprechende Therapie einleiten, um diese wieder auszugleichen. Zusätzlich gibt es Medikamente um den Körper anzuregen Wasser zu verlieren.

Wichtig ist in den darauffolgenden Tagen, dass ihr den Hund sehr genau beobachtet. Gegebenenfalls müssen erneut Blutuntersuchungen vom Tierarzt gemacht werden, um den Elektrolyt-Haushalt zu kontrollieren. Je nach Schwere der Wasservergiftung beim Hund, kann der kritische Zustand bis zu einer Woche anhalten. Spätfolgen durch den Elektrolytmangel sind nicht ausgeschlossen.

Wie ihr eine Wasservergiftung beim Hund vermeiden könnt

Es ist wichtig zu wissen, dass es die Gefahr einer Wasservergiftung gibt. Aber Erstens gehört eine Wasservergiftung beim Hund nicht zu den häufigsten Vergiftungen und Zweitens kann sie sehr einfach vermieden werden.

Mit diesen 3 Tipps könnt ihr sehr einfach einer Wasservergiftung vorbeugen:

  • euer Hund sollte nicht unbeaufsichtigt im Wasser spielen
  • gönnt ihm regelmäßig Spielpausen und begrenzt so die Zeit im Wasser
  • lasst euren Hund nicht regelmäßig nach Spielzeug tauchen

Sollte es dennoch dazu kommen, dass euer Hund eine Wasservergiftung erleidet, ist das schnelle Handeln sehr ausschlaggebend für die Genesung.

Noch ein Tipp: Wenn ihr einen Tag am Meer oder See mit eurem Hund plant, packt zur Sicherheit einfach ein paar Salzstangen ein. Viele weitere nützliche Tipps zum Abkühlen eures Hundes im Sommer und auf was ihr sonst noch achten solltet, findet ihr hier.

keine Kommentare

Hinterlasse eine Nachricht